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Lewandowski zu Barcelona?

Eine Zahl steht im Raum: 32 Millionen Euro. So viel bietet angeblich der FC Barcelona dem deutschen Rekordmeister für Robert Lewandowski. Sowohl Vorstandschef Oliver Kahn als auch Präsident Herbert Hainer haben sich bislang dagegen positioniert. Doch wäre ein Verkauf sinnvoll?

Nimmt man eine andere Zahl hinzu, so ergeben sich erste Zweifel: 50 Millionen Euro. Auf diesen Wert taxiert Transfermarkt.de den Top-Stürmer der Bundesliga. Wird Lewandowski verkauft, resultiert ein „Verlust von 18 Millionen Euro“.

Freilich, so einfach ist die Sachlage nicht. Sowohl die 32 als auch die 50 Millionen Euro sind Schätzungen. Es gilt außerdem die genaue Verbuchung, die Besteuerung, die Lohnzahlungen sowie etwaige zusätzliche Einnahmen durch Lewandowskis Leistungen zu beachten. Und zu guter Letzt: geht Lewandowski nächstes Jahr ablösefrei, resultiert auch ein Verlust in Millionenhöhe.

Doch wäre es unüblich, wenn Bayern einen Star ablösefrei verliert? Natürlich kommt einem schnell der Fall David Alaba in den Sinn. Umgekehrt hat Bayern vor nicht allzu langer Zeit Leon Goretzka ablösefrei unter Vertrag nehmen können.

Wie schauen die Transfers der Münchener in den letzten fünf Jahren insgesamt aus? Die zwei untenstehenden Graphiken zeigen dies anschaulich. Berücksichtigt sind hierbei lediglich Spieler, bei denen Ablöse oder Marktwert über fünf Millionen Euro lagen – und es sich um kein Leihgeschäft oder Aufstieg aus der eigenen Jungend handelte.

Bei den Neuverpflichtungen gibt es beides: Spieler, welche über Marktwert gekauft wurden (etwa Tolisso für 41.5 Millionen bei 22 Millionen Euro Marktwert) als auch Spieler, die unter Marktwert gekauft wurden. Hierzu zählt übrigens auch Sadio Mané, falls man ihn für unter 80 Millionen an die Isar holen wird.

Insgesamt wurde zumeist weniger als der Marktwert gezahlt: In den letzten fünf Jahren einschliesslich 2021/22 resultierte so ein Plus von rund 118 Millionen Euro.

Spielerkäufe des FC Bayern von 2017/18 bis 2021/22

Im Fall Lewandowski steht jedoch ein Verkauf im Raum. Wie schaut es hier aus bei den Münchener? Die untenstehende Illustration zeigt: Es wäre nicht der erste Spieler, welcher den FC Bayern für eine Ablösesumme unter Marktwert verlässt. So geschah es auch bei Vidal, Hummels, Thiago, Costa und dem bereits erwähnten David Alaba.

Überhaupt haben die Bayern selten Spieler über Marktwert verkauft. Bei den gezeigten Verkäufen wurde gesamthaft ein Defizit von knapp 129 Millionen Euro eingefahren: die Ablösesumme von 177 Millionen steht in einem ungünstigen Verhältnis zum verlorenen Marktwert in Gesamthöhe von 306 Millionen Euro.

Spielerverkäufe des FC Bayern von 2017/18 bis 2021/22

Ein Verkauf des 312-fachen Bundesligatorschützen wäre somit nicht unüblich für die Bayern. Doch ebenso ist ein ablösefreier Wechsel im nächsten Sommer denkbar. Sportlich wäre es allerdings in jedem Fall ein Verlust für die Münchener: ausser Gerd Müller ist niemand so häufig Torschützenkönig geworden wie der polnische Topstürmer: sieben Mal, zuletzt fünf Mal in Serie. Auch das sind wichtige Zahlen in der Diskussion um Lewandowskis Zukunft.

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