Nicht nur in der Champions League, auch in den kleineren UEFA-Wettbewerben geht es nach der Länderspielpause weiter. Aus deutscher Sicht sind Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen in der Europa League und Union Berlin in der Conference League dabei.
Nach vier Partien schaut es bislang hervorragend aus für die Frankfurter Eintracht. Zwei Siege über Olympiakos Piräus, ein Sieg über Antwerpen und das Remis gegen Fenerbahçe Istanbul bedeuten zehn Punkte und Platz 1 in der Gruppe. Leverkusens Bilanz ist nach Siegen über Betis, Celtic und Ferencváros und einem Remis im Rückspiel gegen Betis identisch.
In der erstmals ausgetragenen Conference League konnte Union Berlin, zum ersten Mal überhaupt in einem europäischen Wettbewerb vertreten, bislang nur drei Punkte holen. Neben dem 3:0 über Maccabi Haifa stehen drei Niederlagen gegen Feyenoord und Slavia Prag. Für die Fans der Eisernen hätte es besser laufen können.
Doch was bedeutet das alles aus finanzieller Sicht? Wie hoch fallen die bislang verdienten Prämien aus? Die UEFA verteilt in der Saison 2021/22 insgesamt 2‘732 Millionen Euro. Davon entfallen jedoch 2‘032 Millionen auf die Teilnehmer der Champions League und nur 465 Millionen für die Europa League beziehungsweise 235 Millionen für die Conference League. Die UEFA bietet Kuchen und Champagner in der Königsklasse, Muffins in der Europa League und Brotkrumen in der Conference League.
Diese Ungleichverteilung sehen wir auch, wenn wir auf Basis der bisherigen Ergebnisse die Prämien für die sieben international vertretenen Clubs aus Deutschland betrachten. Wir sehen sie in der Abbildung. Allein die Startprämie in der Champions League (15.6 Millionen Euro) ist höher als das, was Frankfurt, Leverkusen und Union Berlin insgesamt verdienen.
Auffallend ist ebenso der große schwarze Balken bei Bayern und Dortmund mit dem Titel „Koeffizientenprämie“. Was ist das? Für jeden Teilnehmer an den Wettbewerben der UEFA gibt es Geld auf Basis des 10-Jahres UEFA Rankings. Vereinfacht gesprochen bringt jeder Erfolg in den Wettbewerben Punkte und die UEFA belohnt mit der Koeffizientenprämie jene Clubs, die in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren.
Alle Vereine in einem Wettbewerb werden nach Rang im 10-Jahres Ranking sortiert. Jeder höhere Rang gibt 1.137 Millionen Euro in der Champions League, 132‘000 Euro in der Europa League und 44‘500 Euro in der Conference League. Bayern steht beispielsweise auf Platz 2 im Ranking unter den 32 Champions League Teilnehmern, erhält somit 31 x 1.137 = 35 Millionen Euro. Dortmund kommt immerhin auf 26 Millionen, während die anderen fünf deutschen Clubs sich zusammen 21 Millionen Euro aufteilen.
Insgesamt kommt der Rekordmeister aus München bereits jetzt auf garantierte 71 Millionen Euro an UEFA-Prämien. Dortmund (47), Leipzig (25) und Wolfsburg (27) verdienen ebenfalls prächtig. Für jene Clubs, die im von Franz Beckenbauer einst als „Cup der Verlierer“ bezeichneten Wettbewerb spielen, fällt der Geldregen hingegen deutlich spärlicher aus: Frankfurt verdient 8.2, Leverkusen 9.8 Millionen Euro. Und die viel umjubelte erstmalige Teilnahme von Union Berlin am internationalen Geschäft ist zumindest finanziell im Vergleich praktisch bedeutungslos.
Zwei weitere Siege der Bayern bringen dem Rekordmeister 5.6 Millionen Euro ein. Die Berliner hingegen werden auch mit Siegen über Haifa und Prag ausscheiden. Es kämen dann immerhin noch 2 x 500‘000 Euro an Siegprämien hinzu. Doch mit dann 4.5 Millionen Euro insgesamt an UEFA-Prämien endet das Berliner Abenteuer finanziell auf Sparflamme.
[…] und die Teilnahme an internationalen Wettbewerben – insbesondere die Champions League (siehe früherer Blogbeitrag). Deutlich stärker getroffen sind Traditionsclubs wie Hertha, Gladbach, Frankfurt, Freiburg, Köln […]