Suche
  • Das Fußball-Management hat sich verbessert.
  • Es wird Zeit, dass die Fans nachziehen.
Suche Menü

Messi in die Bundesliga?

Auf den tränenreichen Abschied in Barcelona folgte der umjubelte Auftritt in Paris. Der fünfmalige Weltfußballer Lionel Messi wird nun also künftig für Paris Saint Germain auf Torejagd gehen. Doch warum gehen Stars wie Messi nicht auch mal in die Bundesliga? Muss man dem deutschen Fußball-Oberhaus deshalb eine «Verzwergung» diagnostizieren, wie es DER SPIEGEL unlängst tat?

Blicken wir auf die zehn teuersten Ab- und Zugänge der Bundesliga, so erkennen wir gleich mehrere Muster. Erstens sind die ganz großen Stars historisch betrachtet praktisch nie in die Bundesliga gekommen – schon gar nicht während ihrer Blütezeit. Das hat eine simple Ursache: Außer Bayern München hat kein Club die notwendigen finanziellen Mittel, um im internationalen Poker mitzuhalten. Und die Bayern kaufen zwar mitunter teure Spieler, aber weder Hernández noch Sané oder Vidal kamen als überragende Weltstars. Auch in früheren Jahren waren Ribéry und Robben eher hochtalentierte, jedoch auch problematische Profis, welche dann an der Säbener Straße aufblühten. Kurzum, das Geschäftsmodell des deutschen Rekordmeisters ist es nicht, Weltstars zu verpflichten. Ein Messi passt aus vielerlei Gründen nicht nach München.

Top 10 Bundesligatransfers

Und der Rest der Liga? Alle potenziellen Verfolger der Bayern sind bisher als Verkäufervereine aufgetreten. Dortmund hat es ebenso wenig geschafft, seine besten Spieler zu halten, wie Leverkusen und Leipzig. Der «nächste Messi» mag in Gestalt von Erling Haaland aktuell für den BVB spielen, doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis er die Bundesliga verlässt. Das mag man bedauern, doch vielleicht ist es besser so.

Interessanterweise waren es gerade die Dortmunder, welche erfahren haben, was passiert, wenn man große Stars nicht verkauft, sondern selbst unter Vertrag nimmt. In den 1990er Jahre verpflichtete der BVB – beflügelt von zwei Meisterschaften und dem Titel in der Champions League 1997 – bekannte Spieler aus Italien (César, Kohler, Lehmann, Möller, Riedle). Anschließend wollte man den sportlichen Erfolg durch teure Transfers (Koller 10.5 Mio., Rosicky 14.5 Mio., Amoroso 25.5 Mio. Euro) erzwingen. Es gelang zwar die Meisterschaft 2002, doch ein paar Jahre später war der Club fast bankrott.

So gesehen wirtschaften die Bundesligisten heute sehr solide. Teure Weltstars passen da nicht ins Konzept. Tollen Fußball bietet die Bundesliga aber auch ohne Messi. Die Fans kommen scharenweise ins Stadion, auch wenn dort nicht Ronaldo oder Mbappé spielen. Sie kommen nicht nur, um Stars zu sehen, sondern um ihren Verein zu unterstützen und wegen des Gemeinschaftsgefühls im Stadion. Und natürlich, weil nirgendwo sonst Bratwurst und Bier so gut schmecken.

Quelle: transfermarkt.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.